Reformationsbrötchen
Kaum ist der Sommer vorbei ist schon fast Weihnachten.
Ab sofort backen wir für Sie wieder Reformationsbrötchen
Es ist der Vorbote des Christstollens und bildet sozusagen eine Brücke zu Weihnachten. Anfang Oktober wiegen wir emsig Mandeln und Rosinen - und setzen das Hefestöckel an für die Reformationsbrötchen. Rein geschmacklich bietet das Reformationsbrötchen mehr, als ein simples Milch- oder Rosinenbrötchen und weniger als ein schweres Stück Stollen. Es ist eine Art leichter Stollenteig, den wir anbieten.
Das Siegel des Reformators?
Apropos Aussehen: Ein echtes Reformationsbrötchen muss vier Spitzen besitzen - und einen roten Klecks in der Mitte - meist ist es ein wenig Erdbeer- oder Kirschmarmelade. Die Form soll kein Zufall sein, sondern uns in besonderem Maße an den Namensgeber der Süßigkeit erinnern - an Martin Luther. Anzunehmen ist, dass Martin Luther diese Köstlichkeit noch nicht zum Frühstück speiste, aber die Bäcker vergangener Jahrzehnte immerhin eine clevere Marketingidee hatten und ein protestantisches Pendant zum katholischen Martinshörnchen-Brauch gegensetzen wollten. So ließen sich die Bäcker von Luthers Siegel, der "Luther-Rose", inspirieren. Luther soll seine Schriften mit dem Siegel in Form einer Lutherrose unterzeichnet haben. Der Klecks Marmelade soll ein rotes Herz mit Kreuz versinnbildlichen.
Meinungen zur Herkunft gehen auseinander
Sein kann es aber auch, dass die viereckige Form der Bischofsmütze, einer Mitra, die Inspiration für das Brötchen lieferte. Eine genaue Antwort zur Herkunft und Bedeutung der Süßigkeit kann wohl keiner eindeutig beantworten. Wie es auch sein mag, die süßen Teilchen dürfen auf protestantischen Frühstückstischen am heutigen Feiertag nicht fehlen. Die Lutherischen dürfen nämlich am 31. Oktober lange ausschlafen und dann genüsslich und ausgiebig frühstücken. Die Glaubensfreunde aus dem katholischen Lager sollen auch in den Feiertagsgenuss kommen - aber nicht in die des besonderen Brötchens. Die gibt es nur im Luther-Land.